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Net-Metering: Neue Einspeisevergütungen und Anreize für PV-Anlagenbetreiber

Net-Metering: Welche Vorzüge bietet das Vergütungsmodell Betreiber*innen von Photovoltaikanlagen? Wie beeinflusst Net-Metering den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland? Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Diskussion um finanzielle und ökologische Vorteile sowie Herausforderungen rund um Net-Metering.

  1. Net-Metering und Einspeisevergütungen: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 weist den Weg
    1. Für Prosumer: So funktioniert Net-Metering
    2. Das ist neu: Was Betreiber*innen von Photovoltaik-Anlagen wissen sollten
  2. EEG 2023: So hoch ist die neue Einspeisevergütung
    1. Einspeisevergütung: Rechenbeispiele
    2. Für Neueinsteiger: Wer zahlt die Einspeisevergütung aus?
  3. Die 7 wichtigsten Vorteile von Net-Metering auf einen Blick
    1. So geht es 2025 weiter: Erleichterter Netzanschluss von Photovoltaik-Anlagen
    2. Keine geringere Vergütung bei verzögertem Photovoltaik-Anlagenbau
  4. Branchen-Diskussion: Lohnt sich Photovoltaik auch bei sinkender Einspeisevergütung?
  5. Deine PV-Anlage ist älter als 20 Jahre?
  6. Marktbeobachtung: Net-Metering weltweit
  7. Zur Entwicklung der Einspeisevergütung: In die Zukunft mit heimWatt

1. Net-Metering und Einspeisevergütungen: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 weist den Weg

Die erneuerbaren Energien sollen massiv ausgebaut werden, so der Plan der Bundesregierung. Sie brachte deshalb eine Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) auf den Weg, seit 1. Januar 2023 gelten die neuen Regelungen.

Diese Novellierung setzt ein Zeichen: für nachhaltigen Energiekurs und starken Klimaschutz. Und sie ebnet den Weg für eine Transformation in der Energieversorgung. Was aber bedeutet das für Betreiber*innen von Photovoltaikanlagen, die Net-Metering nutzen möchten? Die festgelegten Vergütungssätze für die Einspeisung sind in den vergangenen Jahren stetig gesunken, bis im Juli 2022 der Gesetzgeber einschritt.

Umweltbewusste Investor*innen blicken jetzt gespannt auf die Entwicklungen und Chancen, die sich aus den Neuregelungen ergeben. Welche dies sind, erfährst du im Folgenden.

1.1 Für Prosumer: So funktioniert Net-Metering

Unternehmen, die Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen ins öffentliche Stromnetz einspeisen, erhalten pro Kilowattstunde (kWh) eine Einspeisevergütung – so funktioniert das Prinzip von Net-Metering. Im Detail bedeutet dies: Bei dieser Abrechnungsvereinbarung wird die überschüssige Energieproduktion von Solarmodulen vom Stromanbieter verfolgt und von der monatlichen Stromrechnung abgezogen. Sofern die Solarstromanlage mehr Kilowattstunden Strom produziert als die Immobilien verbrauchen, wird die überschüssige Erzeugung ins Netz zurückgespeist. So wird aus dem Konsumenten zugleich ein Produzent – dafür gibt es ein Wort: Prosumer.

Als Prosumer*in kannst du aktuell in verschiedenen Modellen mit dem Strom arbeiten. Ein Beispiel: du hast dein Dach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, zudem bist du ans Stromnetz angeschlossen. Du nutzt beide Energiequellen gleichzeitig: Scheint die Sonne, beziehst du Strom aus der Photovoltaikanlage. Wird mehr Strom benötigt, wird automatisch Netzstrom verwendet. Wenn wiederum mehr produziert als gerade verbraucht wird, also Strom ins Netz eingespeist wird, dann dreht sich der Stromzähler sozusagen in die andere Richtung. Es wird eine virtuelle Netzspeicherung durchgeführt.

Die Stromrechnung, die du als Prosumer*in begleichst, wird anhand der Differenz zwischen Stromproduktion und Verbrauch in der jeweiligen Abrechnungsperiode berechnet. Die Bezeichnung Net-Metering lässt sich also als Netto-Messung oder Messung des Netto-Verbrauchs verstehen, und nicht als Netzmessung, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

Innerhalb dieses Modells verlängern einige Energieversorger dein Guthaben auf unbestimmte Zeit, viele arbeiten mit einem jährlichen Ablaufdatum, das dein Guthaben dann zurücksetzt.

Wie hoch die neue Einspeisevergütung aktuell ist und wie sich die Vergütungssätze voraussichtlich entwickeln werden, erfährst du hier.

1.2 Das ist neu: Was Betreiber*innen von Photovoltaik-Anlagen wissen sollten

Die Einspeisevergütung für Strom aus Solaranlagen und anderen erneuerbaren Energiequellen ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschrieben. Das EEG verpflichtet Netzbetreiber, den Strom aus erneuerbaren Energien bevorzugt anzunehmen und den Solaranlagenbesitzern eine Einspeisevergütung pro Kilowattstunde zu bezahlen. Das EEG regelt die Einspeisung von regenerativem Strom in die öffentlichen Stromnetze. Jede Photovoltaik-Anlage mit Netzanschluss unterliegt dabei den Regelungen und Vorgaben des EEG und kann von einer Fördervergütung profitieren.

Wichtige Neuerungen im Gesetz, die seit Januar 2023 gelten:

Die Einspeisevergütung wurde deutlich erhöht. Zudem dürfen neue Anlagen nun auch den gesamten erzeugten Strom ins Netz einspeisen, bislang war die Einspeisung auf 70 Prozent gedeckelt. Außerdem neu: Mit der aktualisierten Regelung wird jetzt zwischen Volleinspeiseanlagen und Anlagen mit Eigenversorgung unterschieden, bei denen Besitzer*innen einen Teil des Stroms selbst nutzen.

2. EEG 2023: So hoch ist die neue Einspeisevergütung

Photovoltaik wird immer interessanter für Gewerbe- und private Immobilien. Folgende Rechenbeispiele zeigen, womit du als Prosumer*in kalkulieren kannst.

2.1 Einspeisevergütung: Rechenbeispiele

Anlagen mit Eigenversorgung bekommen jetzt höhere Vergütungssätze als feste Einspeisevergütung. Anlagen bis 10 kWp erhalten 8,2 Cent pro kWh. Ist die Anlage größer, erhält der Anlagenteil ab 10 kWp 7,1 Cent pro kWh.

Ein Beispiel für die Eigenversorgung: Eine 15 kWp-Anlage mit Eigenversorgung erhält dann für die ersten 10 kWp 8,2 und für die verbleibenden 5 kWp 7,1 Cent pro kWh, im Durchschnitt also 7,8 Cent pro Kilowattstunde.

Anlagen mit Volleinspeisung erhalten einen noch höheren Vergütungssatz. Für diese höhere Vergütung muss die Anlage vor Inbetriebnahme als Volleinspeise-Anlage dem zuständigen Netzbetreiber gemeldet werden. Um auch in den kommenden Jahren von den Volleinspeise-Vergütungssätzen zu profitieren, müssen Sie das jeweils vor dem 1. Dezember des Vorjahres nochmals an den Netzbetreiber melden.

Als feste Einspeisevergütung kannst du für die Volleinspeisung wie folgt kalkulieren:
Anlagen bis 10 kWp erhalten 13,0 Cent pro kWh. Ist die Anlage größer, erhält der Anlagenteil ab 10 kWp 10,9 Cent pro kWp.

Beispiel Volleinspeisung: Eine 15 kWp-Anlage mit Volleinspeisung erhält dann für die ersten 10 kWp 13,0 Cent, für die verbleibenden 5 kWp 10,9 Cent, also im Durchschnitt 12,3 Cent pro Kilowattstunde.

Quellenangabe: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/eeg-2023-das-hat-sich-fuer-photovoltaikanlagen-geaendert-75401, zuletzt geöffnet am 2.8.2023.
Die angegebenen Vergütungssätze sind dem EEG 2023 entnommen, das seit dem 30. Juli 2022 in Kraft ist. Die Werte der festen Einspeisevergütung berechnen sich jedoch aus unterschiedlichen Angaben und Regelungen des EEG 2023.

2.2 Für Neueinsteiger: Wer zahlt die Einspeisevergütung aus?

Du interessierst dich für den Umstieg auf erneuerbare Energien? Die Frage nach dem Auszahlungsmodell beantworten wir hier:

Die Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien wird von den lokalen Netzbetreibern ausgezahlt und erfolgt monatlich. Die Berechnungsgrundlage dafür kann entweder die geschätzte Menge an einzuspeisendem Strom auf Basis einer jährlichen Abrechnung sein oder, bei größeren Anlagen, eine konkrete monatliche Abrechnung. Bei Letzterem wird die Vergütung im Folgemonat ausgezahlt. So erhalten Betreiber*innen von Photovoltaikanlagen und anderen erneuerbaren Energiequellen regelmäßig ihre Vergütung. Als Akteur*innen auf dem Energiesektor profitierst du so von einer verlässlichen finanziellen Grundlage.

3. Die 7 wichtigsten Vorteile von Net-Metering auf einen Blick

Welche finanziellen und ökologischen Vorteile birgt Net-Metering für dich?

  • Die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) enthält Verbesserungen und Vereinfachungen für Prosumer*innen, die Strom nicht nur verbrauchen, sondern auch selbst erzeugen
  • Net-Metering senkt unmittelbar die Stromrechnung
  • Das EEG fördert die Entwicklung erneuerbarer Energien und die Energieeinsparungen in Firmen- und Privatimmobilien
  • Net-Metering erweitert den Nutzungszeitraum des Stroms aus eigener Quelle ohne Notwendigkeit der eigenen Speicherung
  • Zum Verkauf des Stroms ins Netz muss kein weiterer Stromzähler installiert werden
  • Geringer verwaltungstechnischer Aufwand
  • Senkung der Investitionskosten für Energieanlagen

3.1 So geht es 2025 weiter: Erleichterter Netzanschluss von Photovoltaik-Anlagen

Ab dem Jahr 2025 sind Netzbetreiber dazu verpflichtet, ein benutzerfreundliches Portal bereitzustellen, über das Interessent*innen unkompliziert eine Netzanfrage für ihre geplante Photovoltaik-Anlage stellen können, wie die Verbraucherzentrale meldet. Zudem sollen Fristen vorgegeben werden, in denen Netzbetreiber diese Anfragen bearbeiten müssen. Ein beschleunigter Workflow wäre hier im Idealfall das Ergebnis. Netzanfragen sollen außerdem digitalisiert und bundesweit vereinheitlicht werden. Final nutzbar wird dies jedoch erst in einigen Jahren werden.

3.2 Keine geringere Vergütung bei verzögertem Photovoltaik-Anlagenbau

Auch auf die große Nachfrage nach Photovoltaik reagiert die Bundesregierung: Falls sich Dein Anlagenbau verzögern sollte, resultiert dies nicht mehr in einer geringeren Vergütung. Die monatliche Absenkung der Vergütungshöhe, also die Degression der Vergütungssätze, wird, bevor die Anlage in Betrieb genommen ist, bis Anfang 2024 ausgesetzt. Die Vergütungssätze bleiben also konstant, egal wann deine Anlage in diesem Jahr (2023) in Betrieb geht.

Übrigens: Die Fördervergütung soll auch dazu beitragen, dass vermehrt Photovoltaikanlagen auf Dächern errichtet werden, die bisher wenig oder keinen Eigenverbrauch verzeichnen konnten. Auf diesen Dächern hatte sich Photovoltaik bislang schlicht nicht gelohnt, dies soll durch die neuen Vergütungssätze korrigiert werden. Ein weiterer Vorteil der Neuregelungen besteht darin, dass nun die gleichzeitige Inbetriebnahme einer Eigenverbrauchs- und einer Volleinspeise-Anlage auf demselben Gebäude ermöglicht wird.

Durch diese Möglichkeit können Photovoltaikanlagen auf eine hohe Eigenverbrauchs-Ausrichtung optimiert und mit einer zweiten Anlage trotzdem das volle Potenzial der Dachflächen genutzt werden. Allerdings müssen beide Anlagen technisch getrennt sein, zum Beispiel durch eigene Wechselrichter.

Trotz hoher Vergütungen ist die beste Wirtschaftlichkeit meist mit einer Eigenversorgungsanlage gegeben. Der Vergütungssatz für Einspeisung mag niedriger werden, der wirtschaftliche Vorteil überwiegt aber, wenn der erzeugte Strom vom Dach selbst genutzt wird.

4. Branchen-Diskussion: Lohnt sich Photovoltaik auch bei sinkender Einspeisevergütung?

Viele Photovoltaik-Interessierte stellen sich die Frage, inwiefern sich die Investition in eine eigene Solaranlage rechnet, wenn die Einspeisevergütung sinkt. Auch bei einer sinkenden Einspeisevergütung sprechen zahlreiche Gründe für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage: ihre Umweltfreundlichkeit, die zukunftsfähige Technologie oder der Beitrag zum Klimaschutz etwa. Zudem erweist sich eine Solaranlage auch finanziell weiterhin als lohnend. Die Einspeisevergütung stellt eine verlässliche Einkommensquelle dar, da der bei Inbetriebnahme geltende Vergütungssatz für 20 Jahre garantiert ist.

Die Photovoltaik-Technologie bietet neben der Einspeisevergütung weitere finanzielle Vorteile. Durch die eigene Solarstrom-Produktion können Verbraucher ihre Energiekosten erheblich reduzieren und langfristig ihre Stromrechnung entlasten. Stromspeicher ermöglichen zudem die temporäre Speicherung des erzeugten Stroms und optimieren die Eigenversorgung. Wir bei heimWatt arbeiten seit unserer Gründung 2020 für eine nachhaltige Energieerzeugung, sprich uns bei Interesse sehr gerne an. Investitionen in Solarenergie tragen nicht nur zur individuellen Kosteneinsparung bei, sondern auch zum Ausbau einer nachhaltigen und zukunftssicheren Energieversorgung.

Fazit: Auch bei sinkenden Einspeisevergütung bleibt die Anschaffung einer Photovoltaikanlage eine attraktive Option, sowohl aus ökologischer als auch finanzieller Hinsicht. Wer frühzeitig handelt, profitiert von höheren Einspeisevergütungen und trägt aktiv zum Klimaschutz bei.

5. Deine PV-Anlage ist älter als 20 Jahre?

Die Vergütungssatz richtet sich nach dem gültigen Monatssatz zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage und wird von der Bundesnetzagentur berechnet. Dies bietet den Betreibern langfristige Planungssicherheit und erleichtert Privatpersonen die Kreditaufnahme bei Banken. Nach Ablauf der 20 Jahre erfolgt eine angepasste Vergütung.

Wie kannst du deine Photovoltaikanlage weiterhin wirtschaftlich attraktiv betreiben? Melde dich gerne bei uns. Unser Schaffen bei heimWatt basiert auf den folgenden Grundsätzen: nachhaltige Energieerzeugung, komfortable Energieverwendung und ein intelligent vernetztes Energiemanagement. Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme.

6. Marktbeobachtung: Net-Metering weltweit

Net-Metering ist ein weltweit angewandtes Modell zur Vergütung von Strom, die USA setzten es bereits Anfang der 1980er Jahre ein. Heute nutzen Kanada und Australien Net-Metering, auch in Europa breitet es sich mit Ländern wie Dänemark, Belgien, Italien, Zypern und Griechenland weiter aus.

Die Entwicklungen in Deutschland zeigen als aktuelles Beispiel, wie sehr die Zukunft von Net-Metering auch von politischen Entscheidungen, regulatorischen Rahmenbedingungen und technologischen Entwicklungen abhängt.

7. Zur Entwicklung der Einspeisevergütung: In die Zukunft mit heimWatt

Wir sind überzeugt von unserer Vision für intelligent vernetzte Energieerzeuger und Energieverbraucher. Seit unserer Gründung begleiten wir unsere Kundinnen und Kunden auf diesem Weg. Wagen wir nun einmal einen Ausblick für Unternehmen, die mit erneuerbaren Energien leben, arbeiten und wirtschaften: Der weltweite Fokus auf Nachhaltigkeit und der Kampf gegen den Klimawandel bieten eine wachsende Nachfrage nach sauberer Energie. Die Prognose für den vermehrten Einsatz von Net-Metering in Deutschland ist positiv. Fortschritte in der Technologie, das wachsende Bewusstsein für den Klimaschutz und die steigende Akzeptanz erneuerbarer Energien werden hierzulande zu einem verstärkten Ausbau von Photovoltaik-Anlagen führen. Damit einhergehend könnten Anreizprogramme und Fördermaßnahmen für PV-Anlagenbetreiber weiterentwickelt werden, um den Eigenverbrauch und die Einspeisung ins Netz zu optimieren. Politische Rahmenbedingungen sowie die Integration von Speichertechnologien könnten Net-Metering zusätzlich attraktiver machen und zu einer zunehmenden Dezentralisierung der Energieversorgung führen.