In der Photovoltaik tauchen zwei zentrale Begriffe immer wieder auf: kWp (Kilowatt-Peak) und kWh (Kilowattstunde). Beide hängen zusammen, beschreiben jedoch Unterschiedliches: kWp steht für die Spitzenleistung einer Solaranlage, während kWh die tatsächlich erzeugte Energiemenge über die Zeit angibt.
- Was bedeutet kWp?
- Was bedeutet kWh?
- Zusammenhang zwischen kWp und kWh
- Aktuelle Werte & Trends (2025)
- Praktische Tipps
- Fazit
- FAQ: Häufige Fragen
Was bedeutet kWp?
kWp gibt die Spitzenleistung einer Photovoltaikanlage unter genormten Bedingungen an. Diese Standard-Test-Bedingungen (STC) sehen u. a. 1.000 W/m² Sonneneinstrahlung und eine Modultemperatur von 25 °C vor. Der Wert macht verschiedene Module und Anlagen vergleichbar – er spiegelt aber nicht den typischen Alltag wider.
STC und NOCT im Vergleich
STC (Standard Test Conditions) sind die genormten Laborbedingungen, unter denen Module getestet werden. Sie dienen dem Vergleich, treten in der Praxis aber kaum auf. NOCT (Normal Operating Cell Temperature) beschreibt praxisnähere Bedingungen: etwa 800 W/m² Einstrahlung, 20 °C Umgebungstemperatur und eine Zelltemperatur von rund 45 °C. NOCT-Werte zeigen daher besser, welche Leistung realistisch erreichbar ist.
Was bedeutet kWh?
Die Kilowattstunde (kWh) ist die Einheit für Energie. Sie gibt an, wie viel Strom eine PV-Anlage tatsächlich erzeugt. Beispiel: Eine 1-kW-Anlage, die eine Stunde lang konstant läuft, erzeugt 1 kWh. In der Praxis schwankt die Leistung je nach Wetter, Sonnenstand und Jahreszeit.
1 Kilowattstunde Strom im Alltag
Eine Kilowattstunde Strom ist für viele eine abstrakte Größe. Hier findest du ein paar Beispiele, was mit einer kWh Strom alles gemacht werden kann:
- 1 Trommel Wäsche in der Waschmaschine waschen
- ca. 7 Stunden fernsehen
- 10–15 Stunden LED-Licht
- 1 Kuchen backen
Zusammenhang zwischen kWp und kWh
Als Faustregel in Deutschland gilt: 1 kWp installierte Leistung erzeugt im Jahr zwischen 900 und 1.200 kWh Strom. Ein Mittelwert liegt bei ca. 1.000 kWh pro kWp. Daraus ergeben sich folgende Richtwerte: Eine 5-kWp-Anlage produziert jährlich rund 4.500–6.000 kWh, eine 10-kWp-Anlage 9.000–12.000 kWh. Die genaue Stromausbeute hängt ab von Standort, Dachausrichtung, Neigungswinkel, Verschattung und Technik.
Aktuelle Werte & Trends (2025)
Die Technik hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Moderne Module erreichen Leistungen von 400–540 Wp pro Modul. In Einfamilienhäusern sind Anlagengrößen von 6–15 kWp mittlerweile üblich. In guten Lagen sind Erträge von über 1.200 kWh pro kWp und Jahr möglich. Wechselrichterverluste, Kabelwiderstände und hohe Temperaturen führen jedoch zu realistischen Abzügen von etwa 10–15 %.
Immer wichtiger werden Batteriespeicher und intelligente Energiemanagementsysteme. Sie ermöglichen es, den Eigenverbrauch auf 50–80 % zu erhöhen und so die Unabhängigkeit vom Stromnetz deutlich zu steigern.
Praktische Tipps
Für die optimale Leistung deiner Photovoltaik-Anlage solltest du folgende Punkte beachten:
Ausrichtung: Eine Südausrichtung mit 25–35° Neigung liefert die höchsten Erträge, während Ost-West-Dächer die Erzeugung gleichmäßiger über den Tag verteilen, was für den Eigenverbrauch vorteilhaft sein kann.
Verschattung: Achte auf mögliche Verschattungen durch Bäume, Gauben oder Kamine. Schon kleine Schatten können große Einbußen verursachen. Unsere Expert*innern unterstützen dich dabei, das Beste aus deiner PV-Anlage zu holen.
Eigenverbrauch: Wer Wärmepumpe und/oder Speicher einbindet, steigert den Eigenverbrauch und damit die Wirtschaftlichkeit erheblich.
Fazit
kWp zeigt, wie leistungsstark eine Photovoltaikanlage theoretisch ist. kWh beschreibt, wie viel Strom tatsächlich produziert wird. Beide Werte zusammen geben eine klare Vorstellung über den Nutzen einer Anlage. Mit moderner Technik, Batteriespeichern und guter Planung lassen sich Eigenverbrauch und Autarkie deutlich steigern.
FAQ: Häufige Fragen
Wieviel kWh liefert 1 kWp pro Jahr?
In Deutschland etwa 900–1.200 kWh, im Schnitt ca. 1.000 kWh. Der genaue Wert hängt vom Standort und von der Anlagenkonfiguration ab.
Reicht eine 10-kWp-Anlage für ein Einfamilienhaus?
Für viele Haushalte ja. Ob mehr sinnvoll ist, hängt vom individuellen Verbrauch ab – insbesondere durch zusätzliche Verbraucher wie Wärmepumpen oder Elektroautos.
Was ist der Unterschied zwischen kWp und kWh?
kWp beschreibt die installierte Spitzenleistung, kWh die tatsächlich erzeugte Energiemenge. Kurz: Leistung vs. Energie.