Wind- und Solarenergie sind die zentralen Säulen der Energiewende. Besonders Solarstrom vom eigenen Dach wird immer beliebter – kein Wunder, denn die Sonne liefert Energie im Überfluss. Doch wie sinnvoll ist eine Solaranlage wirklich? In diesem Beitrag erfährst du alle wichtigen Vor- und Nachteile der Solarenergie und bekommst eine ehrliche Einschätzung, ob sich die Investition für dich lohnt.
- Was ist Solarenergie genau?
- Die Vorteile von Solarenergie
- Die Nachteile von Solarenergie
- Fazit zur Solarenergie
Was ist Solarenergie genau?
Unter Solarenergie versteht man Energie – meist in Form von Strom oder Wärme –, die durch die Strahlung der Sonne gewonnen wird. Am bekanntesten ist dabei die Photovoltaik, also die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom mithilfe von Solarmodulen. Des Weiteren gibt es auch die Solarthermie, bei der die Sonnenenergie in Wärme umgewandelt und beispielsweise zur Warmwasserbereitung genutzt wird.
Wir beziehen uns hier ausschließlich auf die Stromerzeugung mit Solarenergie, also Photovoltaikanlagen, wie du sie auf vielen Hausdächern und Freiflächen siehst. Die Gründe für ihre Beliebtheit liegen auf der Hand: Sonnenenergie ist kostenlos, unerschöpflich und 100 % erneuerbar. In Deutschland werden aktuell über 99 Gigawatt Solarstrom erzeugt und bis 2030 soll sich diese Menge fast verdreifachen.
Doch wie bei jeder Technologie gibt es auch bei der Solarenergie Licht- und Schattenseiten. Damit du dir ein umfassendes Bild machen kannst, schauen wir uns jetzt die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Solarstrom an.
Die Vorteile von Solarenergie
Vorteil 1 – Solarenergie ist sauber und emissionsfrei
Solarenergie wird direkt aus der Kraft der Sonne gewonnen, ganz ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Kohle oder Gas. Das bedeutet: Im Betrieb entsteht kein CO₂ und keine anderen Schadstoffe. Nur bei der Herstellung der Solarmodule fällt eine gewisse Menge CO₂ an ca. 56 g pro kWh. Wenn künftig immer mehr Länder ihren Strommix auf erneuerbare Energien umstellen, kann die Produktion der Module sogar nahezu klimaneutral erfolgen. Damit leistest du mit einer Solaranlage einen echten Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende.
Vorteil 2 – Sonnenenergie ist kostenlos und unerschöpflich
Die Sonne liefert Energie völlig kostenlos. Mit einer Solaranlage nutzt du also eine nahezu unendliche Energiequelle, die dich unabhängig von Rohstoffen und Energieimporten macht. Sobald die Anlage installiert ist, produziert sie Strom ohne zusätzliche Brennstoffkosten.
Vorteil 3 – Solarstrom senkt deine Stromkosten deutlich
Zwar ist die Anschaffung einer Solaranlage mit Kosten verbunden, doch der erzeugte Strom ist im Vergleich zum Netzstrom deutlich günstiger. Laut dem Fraunhofer-Institut liegen die Stromgestehungskosten bei privaten Anlagen bei etwa 11–13 Cent pro kWh. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Strompreis aus dem öffentlichen Netz lag Anfang 2024 bei rund 32 Cent pro kWh. Damit sparst du pro Kilowattstunde bis zu 21 Cent und das summiert sich über die Jahre zu einer beachtlichen Ersparnis.
Vorteil 4 – Schutz vor steigenden Strompreisen
Da du deinen eigenen Strom produzierst, bist du unabhängiger von Preisschwankungen am Energiemarkt. Steigende Strompreise, neue CO₂-Abgaben oder geopolitische Krisen können deiner Solaranlage nichts anhaben. Mit jeder selbst erzeugten Kilowattstunde schützt du dich langfristig vor unsicheren Energiepreisen und machst deine Stromkosten planbarer.
Vorteil 5 – Solarmodule sind langlebig und wartungsarm
Seit der Erfindung der ersten Solarzelle im Jahr 1954 hat sich die Solartechnik rasant weiterentwickelt. Moderne Module sind äußerst robust und können über 25 Jahre und länger zuverlässig Strom erzeugen und das mit nur minimalem Leistungsabfall über die Zeit. Auch der Wartungsaufwand einer PV-Anlage ist gering. Ab und zu eine Reinigung und regelmäßige Funktionsprüfungen reichen meist aus, damit deine Anlage dauerhaft effizient arbeitet.
Vorteil 6 – Solarstrom macht Elektromobilität noch nachhaltiger
Falls du ein E-Auto besitzt, kannst du es direkt mit deinem eigenen Solarstrom laden. Das spart dir im Vergleich zu öffentlichen Ladesäulen über 20 Cent pro kWh und du tankst darüber hinaus komplett emissionsfrei. So kombinierst du nachhaltige Mobilität mit erneuerbarer Energie und reduzierst deinen ökologischen Fußabdruck noch weiter.
Die Nachteile von Solarenergie
Natürlich ist Solarenergie nicht perfekt. Damit du realistisch planen kannst, solltest du auch die Herausforderungen kennen.
Nachteil 1 – Abhängigkeit von Sonne und Wetter
Solaranlagen produzieren nur dann Strom, wenn genügend Sonnenlicht vorhanden ist. Bei Bewölkung, im Winter oder nachts sinkt der Ertrag deutlich. In dieser Zeit musst du Strom aus dem Netz beziehen.
Lösung: Mit einem Batteriespeicher kannst du überschüssigen Strom speichern und später nutzen, etwa abends oder an trüben Tagen. Dadurch steigerst du deinen Eigenverbrauch und wirst noch unabhängiger.
Nachteil 2 – Hohe Anfangsinvestitionen
Die Installation einer Solaranlage erfordert zunächst eine größere finanzielle Investition. Für ein Einfamilienhaus mit vier Personen musst du aktuell mit 19.000 € bis 35.000 € netto rechnen. Entscheidest du dich zusätzlich für einen Batteriespeicher, kommen je nach Kapazität 4.000 € bis 10.000 € hinzu. Man sollte jedoch berücksichtigen, dass sich die Solaranlage meist nach wenigen Jahren amortisiert hat.
Lösung: Nimm staatliche oder regionale Förderungen in Anspruch!
Nachteil 3 – Bürokratie und steuerliche Pflichten
Wer eine Solaranlage betreibt, wird in Deutschland rechtlich gesehen zum Betreiber einer Energieanlage. Das bringt einige bürokratische und steuerliche Pflichten mit sich. Du musst dich unter anderem entscheiden, ob du die Kleinunternehmerregelung nutzt oder deine Anlage als gewerbliche Tätigkeit anmeldest. Zudem sind Meldungen beim Marktstammdatenregister und beim Netzbetreiber erforderlich.
Lösung: Der Aufwand ist eigentlich überschaubar. Zudem unterstützt dich heimWatt bei diesen Formalitäten.
Fazit: Ist die Euphorie um Solarenergie gerechtfertigt?
Ganz klar: Ja. Solarenergie ist eine der saubersten und zukunftssichersten Energieformen überhaupt. Sie senkt deine Stromkosten, schützt dich vor Preisschwankungen und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Zwar sind die Investitionskosten und der bürokratische Aufwand nicht zu unterschätzen, doch moderne Technik, staatliche Förderungen und flexible Finanzierungsmodelle machen den Einstieg heute einfacher denn je.
Mit einer gut geplanten Solaranlage profitierst du jahrzehntelang von günstigem, nachhaltigem Strom und leistest gleichzeitig deinen Beitrag für eine grüne Zukunft.