Du willst wissen, wie viele kWh deine Heizung jährlich verbraucht und wie du Heizkosten senken kannst? Hier bekommst du aktuelle Richtwerte und smarte Spartipps.
- Durchschnittlicher Heizenergieverbrauch
- Verbrauch für Einfamilienhäuser & Wohnungen
- Energieausweis verstehen
- Einflussfaktoren auf deinen Heizenergieverbrauch
- Wie hoch sind deine Heizkosten?
- Fazit & Empfehlung
Durchschnittlicher Heizenergieverbrauch pro Jahr und Quadratmeter
Der Verbrauch hängt stark vom Gebäudezustand ab. Hier sind typische Richtwerte:
| Gebäudestandard nach Baujahr | Energieverbrauch pro Quadratmeter |
|---|---|
| bis 1977 | 150 – 2000 kWh / m² |
| 1977 – 2002 | 100 – 150 kWh / m² |
| 2002 – 2015 | 50 – 80 kWh / m² |
| Neubau | 40 – 50 kWh / m² |
| Passivhaus | ~ 15 kWh / m² |
Dein tatsächlicher Heizenergieverbrauch kann deutlich abweisen, je nach Dämmstandard, Heiztechnik, Heizverhalten und Klima.
Verbrauch für Einfamilienhäuser & Wohnungen
Beim Einfamilienhaus gehen wir von einer Fläche von 150 Quadratmetern aus, bei der Wohnung von 50 Quadratmetern. Auch bei dieser Übersicht handelt es sich um Richtwerte.
| Standard | Verbrauch gesamt – Einfamilienhaus | Verbrauch gesamt – Wohnung |
|---|---|---|
| bis 1977 | 22.500 – 30.000 kWh | 7.500 – 10.000 kWh |
| 1977 – 2002 | 15.000 – 22.500 kWh | 5.500 – 7.500 kWh |
| 2002 – 2015 | 7.500 – 12.000 kWh | 2.500 – 4.000 kWh |
| Neubau | 6.000 – 7.500 kWh | 2.000 – 2.500 kWh |
| Passivhaus | ~2.250 kWh | – |
Energieausweis verstehen
Der Energieausweis gibt dir Hinweise auf den energetischen Zustand eines Gebäudes und teilt Verbrauch oder Bedarf in kWh/m²·a mit.
Es gibt zwei Ausweistypen:
- Bedarfsausweis: Ermittelt auf theoretischer Basis den Energiebedarf des Gebäudes.
- Verbrauchsausweis: Zeigt tatsächlich gemessene Verbräuche.
Im Energieausweis steht meist, welche Heizstoffe verwendet werden (Gas, Strom, Pellets etc.). Der Energieausweis kann dir als Anhaltspunkt dienen, wie hoch dein Heizenergiebedarf sein könnte.
Einflussfaktoren auf deinen Heizenergieverbrauch
Hier findest du die verschiedenen Einflussfaktoren auf deinen Heizenergieverbrauch. Des Weiteren geben wir dir Tipps, wie du dein Heizverhalten ändern und somit Energie sparen kannst.
Energiestandard & Dämmung
Der größte Hebel ist eine gute Gebäudehülle. Außenwände, Dach, Fenster und Türen müssen möglichst gut isoliert sein.
Heiztechnik & Effizienz
Moderne Gas-Brennwertgeräte oder effiziente Wärmepumpen mit hoher Jahresarbeitszahl (JAZ) leisten deutlich mehr mit weniger Energie.
Heizsystem & Wärmeabgabe
Flächenheizungen (z. B. Fußbodenheizung) funktionieren oft mit niedrigen Vorlauftemperaturen und sind daher sehr effizient. Alte Gliederheizkörper dagegen erzielen meist einen schlechteren Wirkungsgrad.
Wetter & Klima
Je kälter es draußen ist, desto mehr Energie braucht das System. In milden Wintern sinkt der Energiebedarf spürbar.
Heizverhalten
Dein Heizverhalten ist auch ein wichtiger Einflussfaktor auf den Heizenergieverbrauch. Hier kannst du selbst aktiv eingreifen:
- Temperatur senken: Ein Grad weniger Raumtemperatur spart ca. 6 % Energie. Empfehlung: Wohnräume auf 20 °C, Schlafzimmer auf 16–18 °C.
- Thermostate & smarte Steuerung: Automatische Regelung statt manuellen Heizens.
- Heizung regelmäßig entlüften: Luft im System verschlechtert die Wärmeleistung.
- Zugluft vermeiden & Türen schließen
- Richtig lüften: Besser mehrmals täglich kurz lüften (Stoßlüften) als dauerhaft kippen.
Wie hoch sind deine Heizkosten?
Wenn du deinen jährlichen Verbrauch kennst, kannst du mit dem kWh-Preis zurückrechnen:
| Heizungsart | Preis (Ende 2023) | Kosten bei 18.000 kWh |
|---|---|---|
| Gasheizung | ~ 11 ct/kWh | 1.980 € |
| Ölheizung | ~ 12 ct/kWh | 2.160 € |
| Wärmepumpe | ~ 8 ct/kWh | 1.440 € |
| Pelletheizung | ~ 7 ct/kWh | 1.260 € |
| Elektroheizung | ~ 32 ct/kWh | 5.760 € |
Heizkosten vergleichen lohnt sich, insbesondere bei fossilen Brennstoffen, die derzeit teuer sind und das Klima belasten. Erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen, Solarthermie oder Pelletheizungen gewinnen stark an Bedeutung.
Fazit & Empfehlungen
Die Richtwerte liefern dir eine gute Orientierung für deinen Heizenergieverbrauch. Dein Verbrauch hängt stark von Dämmung, Heiztechnik, Gebäudebaujahr und deinem eigenen Heizverhalten ab. Bereits kleine Optimierungen (z. B. richtige Temperatur, Entlüften, Lüftung) bringen spürbare Einsparungen. Beim Heizungstausch lohnt sich ein System mit hoher Effizienz zum Beispiel moderne Wärmepumpe kombiniert mit erneuerbaren Energien.